Die Angehörigen der Kinder
vom Bullenhuser Damm
DIE ANGEHÖRIGEN DER KINDER VOM BULLENHUSER DAMM
70 Jahre lang lebte die 85-jährige Greta Hamburg in dem Glauben, ihr Bruder Walter wäre als Kind bei einem Todesmarsch von Auschwitz ums Leben gekommen. Sie überlebte als Jugendliche die Shoa und lebt heute nahe Tel Aviv. 2015 recherchierte Bella Reichenbaum aus Haifa (siehe Familie Reichenbaum) nach den bisher unbekannten Kindern vom Bullenhuser Damm. Auf der Liste eines Häftlingstransportes von Auschwitz nach Lippstadt fand sie neben Namen eigener Angehöriger auch zwei Frauen mit dem Namen Jungleib. Über die Webseite der Gedenkstätte Yad Vashem konnte sie Kontakt zur Familie Jungleib herstellen. Greta Hamburg schrieb im Juli 2015: „Ich war und bin so erschüttert und fassungslos, kann gar nicht meine Gefühle beschreiben. [...] Mein Vater, meine Mutter, Walter und ich wurden im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert. Die Männer und Kinder wurden von uns getrennt. Walter hat seine Kappe vergessen und ist zurückgekommen um sie zu holen, danach war er der letzte in der Reihe, hat sich umgedreht, gewinkt und gelächelt und das war das letzte Mal, dass meine Mutter und ich Walter gesehen haben.“