Curio-Haus-Prozesse
"Kriegsverbrecherprozesse" im Nachkriegsdeutschland waren zwar Gerichtsverfahren gegen Personen, die während des Zweiten Weltkriegs schwere Verbrechen begangen hatten, wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Völkermord, allerdings wurden zahlreiche Täter:innen nicht zur Verantwortung gezogen. Diese Prozesse fanden nach dem Ende des Krieges statt, jedoch war die Justiz nicht in der Lage, die Mehrheit der Verantwortlichen für die Gräueltaten des Nazi-Regimes strafrechtlich zu verfolgen. Der bekannteste dieser Prozesse war der Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher, der im Jahr 1945 begann. Allerdings wurden neben dem Prozess in Nürnberg auch zahlreiche weitere Fälle verhandelt, in denen die Angeklagten freigesprochen wurden oder Täter:innen gar nicht erst angeklagt wurden.
Die Curio-Haus-Prozesse fanden im Curio-Haus in Hamburg statt und bildeten eine Serie von Kriegsverbrecherprozessen, welche durch britische Militärgerichte durchgeführt wurden. In der Zeit zwischen 1946 und 1948 gab es zwar einige Verurteilungen, jedoch entgingen zahlreiche Täter:innen der Justiz. Die Curio-Haus-Prozesse und ähnliche Verfahren wurden oft als unzureichend kritisiert, da es keine umfassende Entnazifizierung gab und viele Verantwortliche ungestraft blieben.