Familie Makler/Mor
London, England • Tel Aviv, Israel • Berlin

Shifra überlebte die Shoah, Vater, Mutter und zwei Geschwister starben. Sie wuchs in einem Kibbuz in Israel auf, wo sie ihren älteren Bruder wiederfand, und zog später nach Tel Aviv.

1992 las Shifra in der Zeitung Ma’ariv einen Artikel über die Kinder vom Bullenhuser Damm und erfuhr, was mit ihrer Schwester geschehen war. 1998 besuchte sie zum ersten Mal die Gedenkstätte Bullenhuser Damm:

Shifra Mor im Rosengarten, 2009 © privat

„Ich dachte, ich sei ein starker Mensch und das Leben hätte mich abgehärtet. Aber als ich im Keller stand, hatte ich das Gefühl, als würde ich auseinanderfallen. Der Eindruck war so stark, dass mein ganzer Körper zitterte.“ 

Am nächsten Tag wurde sie eingeladen, die Kindertagesstätte zu besuchen, die nach ihrer Schwester Bluma benannt war. Die Kinder hatten Bilder gemalt, ihr hebräische Lieder vorgesungen und Shifra auch Fragen über ihr Leben und das ihrer Geschwister gestellt: „Kinder, die solche Fragen stellen, sagte ich mir, sind die Generation, die von Menschen verursachte Gräueltaten wie den Holocaust für alle Zeiten verhindern wird.“

2012 kamen weitere Familienmitglieder zur Gedenkfeier nach Hamburg. Shifra lebte bis zu ihrem Tod 2016 in Tel Aviv und besuchte Hamburg fast jedes Jahr. Auch ihr Neffe Yuval und seine Familie aus London nehmen regelmäßig an der Gedenkfeier in Hamburg teil. Seit einigen Jahren führt Vanessa Gravenor, eine Cousine zweiten Grades von Bluma, diese Tradition fort. 

Familie Mekler/Mor in Hamburg, 2012 © privat